Malerei                 
Matthias Sütfels               
  • Großer See 80 x 100 cm
  • Der Blick ins Aquarium 80 x 90 cm
  • Aquarellist vor der Ostsee 60 x 80 cm
  • Von Boot 100 x 100 cm
  • Ansegeln (Kladow) 60 x 90 cm
  • Landschaft bei Bad Vilbel 100 x 100 cm
  • Herbst Laubfeuer 18 x 24 cm
  • Perelsplatz Schnee 18 x 24 cm
  • Fischerboot in Wellen 18 x 24 cm
  • Derby 60 x 80 cm
  • Bei Sonnenaufgang 100 x 100 cm
  • Hotel Rezeption Venezia 100 x 100 cm




Malerei aus der Vorstellung - Matthias Sütfels

(Auszug aus dem Buch "Wahn der Malerei" von Klaus Fußmann, S. 349, 2005, Siedler Verlag, München)


   Kaum ein Mensch aus den industrialisierten Ländern lebt heutzutage ohne Fernsehen, Kino, Bücher, Zeitungen, Musik und Bilder. Bilder sind die ältesten Zeugnisse dieser zweiten Realität, die zur Zeit, als die Malereien von Lascaux entstanden, noch existierte. Ohne diese Schein-Welt will keiner mehr sein, und Völker, die der "Segnung" der Zivilisation bislang nicht teilhaftig sind, sehnen sich danach. Zwei Welten also, in denen wir leben.

   Viele Künstler sind besonders von dieser zweiten besessen. Diese immer wieder ansetzenden Anläufe, aus dem Nichts die Erscheinung Giacomettis "weißen Faden des Wunderbaren", entstehen zu lassen, dürften dem Maler Matthias Sütfels gut bekannt sein. Wohl kaum einer aus seiner Generation hat sich so ernsthaft und so unbedingt der Imagination verschrieben. Alles, was er malt, taucht wieder auf aus dem Dunkel des fast Vergessenen: die Figuren, das Meer, der Strand, der Schwimmer, die Schwestern und sogar die Blumen. Alle diese Dinge werden in seiner Malerei zu der gewollten Scheinwelt. Mit langen, nervösen Strichen lässt er sich auf diesen Wettlauf mit der verlorenen Zeit ein. Manchmal verliert er dabei, aber meist trifft er die Essenz des Gewesenen. Melancholie ist dabei, wenn die Nordsee wieder erscheint, die ersten Minuten aus dem Leben seines Sohnes, die Kaskaden eines Feuerwerks. Vorbei ziehen die flüchtigen Ereignisse, und Matthias Sütfels malt ihnen hinterher. Manchmal, wie im Fieber, steigert er das Rot einer Blume, wird das Meer zur tiefblauen Wand. Seine Malerei wird dann zu einer Überwirklichkeit.

   Spätestens jetzt stoßen wie auf die Malweise von Bonnard, der aus dem Gedächtnis malende Impressionist - der Postimpressionist. Auch Bonnard steigerte das  Blau des Meeres zu einer schmerzlich-pastellenen Schönheit. Die Parallelen lassen sich ein Stück weiter ziehen, aber während Bonnard mit seiner Kunst die sommerliche Malerei des Impressionismus noch steigern wollte, schrumpft sie bei Sütfels. Die See ist bei ihm auf einen breiten wogenden Farbstreifen reduziert, worin ein Strich-Mensch badet. Die weit ausholende Malerei zieht sich immer mehr zurück und reduziert sich auf das Wesentliche. Malerei entspringt jetzt ganz der Phantasie - sie entspringt dem Kopf.

 






 
 
 
 
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